10 Jahre elektronischer Personalausweis: Großes Potenzial, kaum genutzt

E-Government

Freitag, 23. Oktober 2020 um 11:07

Sieben von zehn Bürgern würden digitale Funktion ihres Ausweises beim Online-Amt nutzen

10 Jahre nach der Einführung kommt die eID aber kaum zum Einsatz

BITKOM

Berlin, 23. Oktober 2020

Zehn Jahre nach der Einführung des elektronischen Personalausweises ist das Interesse an der Online-Funktion grundsätzlich groß. Sieben von zehn Bundesbürgern (69 Prozent) würden den elektronischen Personalausweis nutzen, um sich bei digitalen Behördengängen zu identifizieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Der Wohnort spielt dabei keine Rolle: Die Bereitschaft zur Nutzung der eID zur Authentifizierung bei Online-Behördengängen ist in Städten genauso hoch wie in ländlichen Regionen. Die 18- bis 29-Jährigen sind am aufgeschlossensten und würden diese Funktion zu 79 Prozent nutzen, bei den Senioren ab 65 Jahren sind es immerhin noch 60 Prozent.

„Es gibt in allen Bevölkerungsgruppen eine klare Mehrheit, die den elektronischen Personalausweis zur Authentifizierung bei digitalen Behördengängen nutzen würde. Die Politik ist gefordert, die entsprechenden Angebote und Leistungen so einfach und komfortabel wie möglich zu gestalten, damit dieses Potenzial endlich ausgeschöpft wird“, sagt Bitkom-Präsiden Achim Berg.

„Digitale Möglichkeiten müssen dafür neben den Anwendungsfeldern der Verwaltung auch in der Breite gefördert werden, um die Akzeptanz der Bürger weiter zu erhöhen. Die sichere, digitale Identifizierung für Verträge, Behördengänge oder Kontoeröffnungen muss unser neues Normal werden.“

Bis Ende 2020 sollen seit der Einführung am 1. November 2010 insgesamt 75 Millionen elektronische Personalausweise ausgegeben worden sein. Seit 2017 ist die eID-Funktion bereits bei der Ausgabe standardmäßig aktiviert. Zuvor lag die Einschaltquote für den Online-Ausweis bei etwa einem Drittel.

„Es war ein Geburtsfehler der eID, dass sie anfangs nicht automatisch aktiviert wurde und in den Bürgerämtern teilweise sogar davon abgeraten wurde, sie zu nutzen. Es fehlte auch an Anwendungen, effektivem Marketing zu den Mehrwerten und an einer nutzerorientierten Umsetzung.“ Bürger können sich bereits für verschiedenste Dienste elektronisch ausweisen.

In Behörden, aber auch für Leistungen von Banken, Versicherungen, der Deutschen Bahn und Deutschen Post können Nutzer sich aus der Ferne mit dem Ausweis identifizieren. Auf dem Ausweis-Chip sind Name, Anschrift und Geburtstag gespeichert. Der Datenzugriff erfolgt dabei sicher per Zwei-Faktor-Authentifizierung und kann auch über eine Smartphone-App genutzt werden.

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