Axel Springer bleibt auf Einkaufstour - Digitalsparte vor weiterem Ausbau

Digitale Medien

Montag, 7. Juli 2014 um 12:41
Axel Springer Unternehmenslogo

(IT-Times) - Der Berliner Medienkonzern Axel Springer (WKN: 550135) bleibt weiter auf Einkaufstour. Im Zuge der mehrheitlichen Übernahme des französischen Online-Automarktplatzes LaCentrale.fr, soll Springer auch das Web-Portal AutoScout24.de ins Visier genommen haben, wie der Kontakter berichtet.

Axel Springer will Automobilbereich ausbauen
AutoScout24 würde gut in das Springer-Portfolio passen, betreibt das Berliner Verlagshaus gemeinsam mit Sixt bereits das Online-Autohaus Autohaus24.de. Noch ist AutoScout24 im Besitz der Deutschen Telekom, doch dies könnte sich schon bald ändern. Bei Axel Springer macht man deutlich, dass der Automobilbereich „sehr wichtig“ für das Unternehmen und seine Digitalstrategie ist. Zudem gilt AutoScout24 neben Mobile.de als Europas größter Automarkt für Gebraucht- und Neuwagen - eine ideale Bereicherung für das Springer-Portfolio.

Springer verstärkt sich in Israel - Übernahme von Zap?
Auch an anderer Stelle denkt man bei Springer offenbar über Zukäufe nach. Laut israelischen Zeitungsberichten befinden sich die Berliner in Verhandlungen bezüglich der Übernahme der israelischen Preisvergleichsseite Zap. Springer soll etwa 140 Mio. Schekel bzw. 40,5 Mio. US-Dollar für das Unternehmen geboten haben. Übernimmt Axel Springer noch die bestehenden Nettoverbindlichkeiten, würde sich die Übernahme auf 220 Mio. Schekel bzw. 47,3 Mio. Euro summieren.

Die Übernahme kommt nur einen Monat, nachdem Springer über seine Digitalsparte das israelische Rubrikenportal Yad2 (Corall-Tell) für 806 Mio. Schekel (165 Mio. Euro) geschluckt hat. Yad2 betreibt bereits die israelische Preisvergleichsmaschine Kama - einen Zap-Konkurrenten. Ob die Übernahme von Zap durch Axel Springer wirklich zustande kommt, bleibt allerdings abzuwarten. Zap CEO Nir Lempert soll lokale Offerten von israelischen Private Equity Gesellschaften bevorzugen.

Digitalsparte steuert bereits zwei Drittel zum Gewinn bei
Axel Springer erzielte im ersten Quartal 2014 erstmals die Hälfte seines Umsatzes und Gewinns im digitalen Geschäft - dieser Trend soll sich auch in den nächsten Quartalen weiter fortsetzen.

Kurzportrait
Die in Berlin ansässige Axel Springer AG ist einer der größten Medienkonzerne in Deutschland und Europa. Das Unternehmen ist mit über 230 Zeitungen und Zeitschriften, über 160 Online-Angeboten und mehr als 120 Apps im Markt vertreten. Zu den bekanntesten Publikationen gehören die Bild, Die Welt, Bild der Frau, Auto Bild und Sport Bild. Im Zeitschriftenbereich deckt Axel Springer ein breites Spektrum an Wirtschaftstiteln (Euro am Sonntag) und Lifestyle-Magazinen (Maxim) ab. Ende 2008 stieg der Konzern mit zehn Prozent bei der türkischen Dogan Yayin Holding ein, welche unter anderem die Zeitungen Hürriyet, Milliyeet und Posta herausgibt.

Hinzu kommen die bereits erwähnten Online-Aktivitäten, Groschenromane, Engagements im Radio- und Fernsehproduktionsbereich sowie drei hauseigene Druckereien nebst Logistik und Vertrieb. Heute hat der Springer-Konzern über 13.000 Mitarbeiter. Zuletzt versuchte der Konzern verstärkt im Internet Fuß zu fassen. In 2007 schluckte Springer den Berliner Affiliate-Werber Zanox.de AG. Gleichzeitig wurde das französische Internet-Portal auFeminin.com übernommen.

Ende 2008 sicherte sich Axel Springer 15 Prozent der Anteile der norwegischen StepStone und übernahm das Jobportal anschließend vollständig. Neben diesen Beteiligungen hält Springer 74,9 Prozent der Anteile an der Preissuchmaschine Idealo.de. Auch an buecher.de ist das Verlagshaus mit 33,3 Prozent beteiligt. In 2009 übernahm Springer die beiden Autozeitschriften Auto Journal und Sport Auto. Seit 2010 bündeln die Axel Springer AG und die Schweizer Ringier AG ihre Auslandsaktivitäten in Mittel- und Osteuropa in der Ringier Axel Springer Media AG. Beide Partner halten jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Venture. Mit General Atlantic betreibt Axel Springer das Joint Venture Axel Springer Digital Classifieds, an dem Springer 70 Prozent der Anteile hält

In den Jahren 2010 bis 2014 blieb Axel Springer weiter Expansionskurs. So wurden das slowenische Portal slowakischen Onlineportal Azet.sk, das französische Immobilienportal SeLoger.com, sowie die Mehrheit an kaufDA, Mojauto.rs, Totaljobs-Gruppe (über StepStone), sowie das belgische Immobilienportal Immoweb.be übernommen. In 2014 verstärkte sich Springer durch die Übernahme von Vertical Media GmbH (Gruenderszene.de), das Rubrikenportal Yad2 und Car & Boat Media (LaCentrale.fr).

Gemeinsam mit der Sixt AG betreibt Axel Springer die Online-Plattform Autohaus24.de. Auch das Gaming-Portal Gamigo.de, das Gesundheitsportal Onmeda.de, das Finanzportal Finanzen.net sowie das Fußball-Portal Transfermarkt.de gehören zum Springer-Konzern.

Markt und Wettbewerb


Axel Springer ist in mehr als 34 Ländern aktiv. Der Hauptmarkt ist Deutschland. In Osteuropa sind Polen, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Russland die Schwerpunkte, in Westeuropa sind es die Schweiz, Frankreich und Spanien. In Deutschland ist Springer der größte Zeitungs- und der drittgrößte Zeitschriftenverlag. Auch im Ausland werden zumeist führende Positionen eingenommen.

Meldung gespeichert unter: Axel Springer, Hintergrundberichte, Internet, Medien

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