Aixtron hofft darauf, dass der Markt endlich anzieht

MOCVD-Anlagen

Donnerstag, 17. April 2014 um 13:16
Aixtron Logo

(IT-Times) - Die Erholung bei der Auftragslage lässt zwar noch auf sich warten, dennoch konnte Aixtron zwei wichtige Fortschritte melden. Zu Jahresbeginn wurde der Hersteller von Depositionsanlagen von Visual Photonics Epitaxy Co. Ltd. (VPEC) aus Taiwan beauftragt, zwei MOCVD-Reaktoren zu liefern. Zudem gab Aixtron eine Kooperation mit dem deutschen Partner Manz bekannt und startet ein Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter.

Aixtron liefert zwei Anlagen nach Taiwan. Hierbei handelt es sich um Reaktoren des Typs AIX 2600G3 IC, die bei dem Ausbau der Produktionskapazitäten von Mikrowellen-Bauteilen bei VPEC zum Einsatz kommen sollen. Die beiden Reaktoren sind für sogenannte 7x6-Zoll-Substrate pro Produktionslauf konfiguriert und wurden vor Ort von einem Aixtron-Team installiert.

Aixtron hofft weiter auf China


In Asien, insbesondere in China, liegen die großen Hoffnungen von Aixtron SE (WKN: A0WMPJ), da in dem Markt enormes Wachstumspotenzial steckt. Allerdings droht in China auch der größte Verdrängungswettbewerb. Da Aixtron ein kleinerer Marktakteur als der Wettbewerber Veeco Instruments ist, ist das deutsche Unternehmen vom Verdrängungswettbewerb stärker betroffen, da es weniger Größenvorteile realisieren kann als die US-Amerikaner. Der Marktanteil von Veeco bei MOCVD-Systemen liegt bei rund 60 Prozent, während der von Aixtron bei rund 35 Prozent liegen dürfte.

Kooperation "Made in Germany"


Gemeinsam mit dem deutschen Spezialmaschinenbauer Manz gab man zu Beginn des Jahres eine strategischen Partnerschaft begannt. Deren Ziel ist die Weiterentwicklung von Lösungen für die OLED-Technologie. Die Unternehmen wollen gemeinsam eine neue Demonstrationsanlage zur effizienten Abscheidung organischer Schichten bis zur Substratgröße Gen8 (2.300x2.500mm²) auf Basis von Aixtrons patentierter OVPD(R)-Prozesstechnologie entwickeln. Die neue Anlage soll in den kommenden Monaten in einem Reinraum bei Aixtron aufgebaut werden. Im Rahmen der Vereinbarung wird die Manz AG Anlagenteile im Wert von rund vier Mio. Euro für die Demonstrationsanlage im OLED-Bereich liefern.

Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter


Im Februar gab Aixtron bekannt, Mitarbeiter am Grundkapital der Gesellschaft zu beteiligen. Dafür gibt das Unternehmen junge Aktien mit separater ISIN und WKN aus. Über Aktienoptionsprogramme sollen Mitarbeiter der Aixtron SE die Möglichkeit einer Beteiligung am Grundkapital der Gesellschaft erhalten.

Damit können Aktienoptionen ausgeübt werden, wodurch junge Aktien als Teil des Grundkapitals entstehen. Diese sind für das Geschäftsjahr 2013 nicht dividendenberechtigt und werden daher bis einschließlich zum Tag der Hauptversammlung am 14. Mai 2014 an der Börse gehandelt.

Kurzportrait


Die Aixtron SE ist ein weltweit führender Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wurde ursprünglich 1983 als Spin-Off der Aachener Universität gegründet. 1989 erhielt das Unternehmen eine exklusive Lizenz für die Multi-Wafer MOCVD Planetary Reactor®-Technologie von Philips. Im Jahr 1997 folgte der Börsengang in Frankfurt. Die Produkte der Gesellschaft werden zur Herstellung von Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf Basis von Verbindungs-, Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen genutzt.

Heute ist Aixtron ein weltweit führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitermaterialien. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich dabei auf drei Märkte: Verbindungs-, Silizium und organische Halbleitermaterialien. Verbindungshalbleiter kommen in Leuchtdioden oder in Lasern zum Einsatz. Zudem werden diese Halbleiter auch in der Solarindustrie verwendet. Silizium-Halbleiter werden zum Beispiel in Speicher-Bausteinen integriert oder sind Bestandteil von DRAM-Speicherchips. Organische Halbleiter wiederum finden sich in Flachbildschirmen und in flexiblen Displays wider. Zudem können sie in Anwendungen wie RFID-Chips eingesetzt werden.

Im Jahre 1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co Ltd., übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft Aixtron Ltd. im Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr erwarb man die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden). Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her.

Durch die Übernahme der Genus in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an. Bis zuletzt wurde der Großteil des Aixtron-Umsatzes in Asien erwirtschaftet.

2010 wurde Aixtron von einer AG in eine SE als eine europäische Gesellschaft gewandelt. 2011 gründete Aixtron die Tochtergesellschaft Aixtron China Ltd., zudem wurde mit dem Suzhou Institut für Nanotechnologie und -bionik in China (SINANO) ein gemeinsames Trainings- und Demonstrationszentrum in China gegründet. 2012 schloss man mit der chinesischen Finanzgesellschaft Minsheng Financial Leasing Co. Ltd.eine Kooperation zur gemeinsamen Vermarktung von Leasingprodukten in China.

Zahlen


Im Fiskaljahr 2013 musste Aixtron deutliche Verluste hinnehmen. Zwar konnte man beim Ergebnis zulegen, der Sprung aus den roten Zahlen gelang indes nicht. Der Umsatz fiel dabei sogar rückläufig aus.

Im Abschlussquartal erwirtschaftete Aixtron einen Umsatz von 51,1 Mio. Euro. Damit wurde der Vorjahreswert um 34 Prozent verfehlt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dagegen kletterte um 35 Prozent auf minus 12,6 Mio. Euro. Die Nettoverluste verringerten sich von zuvor noch minus 43,2 Mio. Euro auf zuletzt minus 14,8 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von minus 0,43 Euro auf minus 0,13 Euro. Beim freien Cash-Flow musste der Depositionsanlagenbauer allerdings einen Rückgang von plus 1,8 Mio. Euro im vierten Quartal 2012 auf zuletzt minus 0,2 Mio. Euro hinnehmen.

Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Hardware

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